Interview Ashkan Nasirkhani, Thema Bewerbungen
Bewerbungen von Azubis auf online umstellen?
Als Agentur für Werbung und Webdesign bilden wir Mediengestalter aus und suchen
laufend PHP-Entwickler. Auf unserer Homepage kann sich jeder Interessent mit seinen
Unterlagen direkt bewerben. Davon machen sowohl Azubis in spe wie auch potenzielle
Mitarbeiter Gebrauch: Jährlich treffen rund 50 Bewerbungen ein. Vor allem Digital
Natives interessieren sich für eine Mitarbeit. Sie schicken ihre Bewerbungen eigentlich immer online oder per E-Mail. Viele Kandidaten wollen ihre Unterlagen mit auffälligen Fotos und Videos aufwerten, die
ihre Kreativität untermauern sollen. Sie produzieren deshalb Bildmaterialien, die ungewöhnliche
Posen oder interessante Freizeitgestaltungen zeigen. Klassische Pass- und Porträtfotos halten solche Bewerber offenbar für langweilig. Ich bin entschieden anderer Meinung und wünsche stattdessen überzeugende Nachweise über Qualifikationen und gegebenenfalls berufliche Erfahrung.
„Digital ja, aber mit aussagekräftigen Qualifikationsnachweisen.“
Ashkan Nasirkhan (44), Cyber Computers Europe, München
Unsere Stellenanzeigen formulieren klare Anforderungen. Von unseren künftigen
Azubis erwarten wir eine starke Webaffinität. Wir sind seit rund 20 Jahren im Markt und
suchen Kollegen beziehungsweise wollen junge Kollegen aufbauen, die sich in vorhandene
Lösungen schnell einarbeiten und diese weiterentwickeln. Außerdem müssen
sie mit Kundenorientierung überzeugen oder diese entwickeln. Als Agentur müssen
wir wirtschaftlich arbeiten und stellen nur Bewerber ein, die dies verstanden haben.
Wer in seinen Bewerbungen seine Hobbys positioniert, weckt deshalb von vornherein
Zweifel an seiner Eignung. Rund 90 Prozent der Bewerbungen sortiere ich aus, unter den
verbleibenden zehn Prozent finde ich eigentlich immer passende Kandidaten.